Erstellt am: 17. Januar 2018

Zuletzt aktualisiert am: 15. Juli 2019

Politik besucht Amateurfunk

Erstes Treffen mit Nationalrat in Genf

Mit ihrer Vernehmlassungs-Eingabe zur Revision des Fernmelde-Gesetzes (FMG) hat die USKA im März 2016 ihre Anträge an die nationale Politik detailliert schriftlich festgehalten. Am 6. November 2017 hat eine Delegation der USKA die Interessenlage des Schweizer Amateurfunks in einer kurzen Präsentation am Hearing der KVF im Bundeshaus in Bern präsentiert (KVF=Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen). Ob unsere Wünsche bereits in der jetzt laufenden oder erst in einer späteren Revision umgesetzt werden können, ist zurzeit unklar. Ganz wichtig ist, dass unsere Forderungen unmissverständlich, klar und gut begründet beim UVEK und bei den politischen Kommissionen deponiert sind.

Über das Fernmelde-Gesetz entscheidet «die Politik», namentlich die beiden KVF-Kommissionen des National- und Ständerates sowie das Plenum unseres eidgenössischen Parlaments. Deshalb ist es für das Schweizer Amateurfunkwesen äusserst wichtig, dass die Sektionen, in deren Wahlkreis Mitglieder der KVF wohnen, den persönlichen Kontakt zu diesen herstellen und ihnen Amateurfunk «live» vorführen. In der Politik wird nur derjenige wahrgenommen, der sich bemerkbar macht! Die Parlaments-Mitglieder hören zudem nur auf Leute aus ihrem eigenen Wahlkreis. Nur diese beeinflussen ihre Wiederwahl oder Abwahl! Deswegen sind persönliche Kontakte auf Sektions-Ebene unerlässlich.

Die Sektion Genf HB9G hat damit am Donnerstag 11. Januar 2018 den Anfang gemacht. Um 1930 Uhr hat eine kleine HB9G-Delegation im Beisein des USKA-Präsidenten Willi HB9AMC den Genfer Nationalrat Hugues Hiltpold empfangen und sich beim «einem Glas» gegenseitig etwas kennengelernt. Um 2000 Uhr ging es dann ins benachbarte Vereinslokal der Sektion, wo im Vortragssaal eine zwanzigminütige Vorstellung des Amateurfunks mit mehreren Referenten auf unseren hohen Gast wartete.

Dieser Teil begann mit der offiziellen Begrüssung der zahlreichen Sektionsmitglieder durch den Präsidenten der Sektion Genf, Lars Nef HB9VBE. Anschliessend orientierte Dominique Gremaud HB3YDE über die im öffentlichen Interesse liegenden Notfunk-Aktivitäten und bedauerte, dass im Gegensatz zu Frankreich der Notfunk in der Schweiz von den Behörden nicht wahrgenommen wird (F: www.fnrasec.org und ADRASEC in den Departementen). Danach gab Louis Rol HB9TUB einen Überblick über die Zusammenarbeit zwischen den Amateurfunkern und dem IFCR, wozu er als soeben in Pension gegangener Mitarbeiter des IFRC bestens qualifiziert war. Louis orientierte zudem über das zwischen dem IFRC und der IARU am HAMFEST 2008 in Friedrichshafen unterzeichnete Zusammenarbeits-Abkommen. Enio Castellan HB9RHI zeigte unserem Gast anschliessend anhand von zahlreichen Bildern, wie Antennen für den Amateurfunk aussehen können. Als Architekt kennt Nationalrat Hiltpold selbstverständlich die Baureglemente der Gemeinden, und beklagte die stetig zunehmende Regulierung auch in diesem Bereich.

An der Clubstation von HB9G folgten dann praktische Demonstrationen des Funkverkehrs in CW und SSB durch Robert HB9BZA sowie FT8 durch Andre HB9IAT. Als krönender Abschluss nahm Hugues Hiltpold an einem kleinen «Morse-Kurs» von Eric HB9EOY teil. Unser Gast zeigte sich sehr interessiert an unserem Hobby und stellte zahlreiche Fragen. Um 2200 Uhr verabschiedete sich Nationalrat Hiltpold und bedankte sich für die Gastfreundschaft und für die Informationen. Seine Unterstützung hat er uns schon vorher zugesichert.

Fazit: Ein sehr gelungener Abend. Das Ziel, einem Mitglied der für uns überaus wichtigen Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen KVF den Amateurfunk näherzubringen, ist vollauf erreicht worden! Herzlichen Dank allen Mitwirkenden. Herzlichen Dank der USKA-Sektion HB9G!

 

Willi HB9AMC, USKA Präsident

 

Link  Praesentation Besuch NR Hugues Hiltpold bei HB9G [PDF]

 

Nationalrat Hugues Hiltpold an der Funkstation HB9G

 

Nationalrat Hugues Hiltpold (r) und USKA Präsident Willi Vollenweider (l)