Contest HB-EmCon-19

Letzte Korrektur: 31.Oktober 2019

Inhalt

Contest HB-EmCon-19 (deutsche Version)
Contest HB-EmCon-19 FR (version française)
Verbindungsübung SVU 19

Amateurfunk im Dienste der Bevölkerung

Heute wird man von Aussenstehenden oft gefragt: Braucht es den Amateurfunk noch? Darauf sollten wir eine Antwort parat haben:

  • Der Amateurfunk ist die allerletzte Kommunikations-Reserve im Falle von gravierender Zerstörung der Infrastruktur wie Leitungen und insbesondere der Stromversorgung.
  • Der Amateurfunk kann insbesondere der Bevölkerung helfen, wenn sie wegen fehlender Kommunikationsmittel in Not kommt oder entfernte Angehörige und Bekannte informieren sollte.

Auch in mehreren Kantonen arbeiten heute die entsprechenden Katastrophen-Organisationen mit den lokalen Amateurfunk-Vereinen zusammen.

Wenn wir die Akzeptanz für unsere Antennen verbessern wollen, müssen wir den Nutzen unserer Aktivitäten der Bevölkerung und den Behörden laufend wieder in Erinnerung rufen und den Amateurfunk wieder bekannter machen. Der HB-EmCon soll ein solcher Vorzeige-Event werden.

Wir wünschen euch viel Spass bei der Vorbereitung eurer Station für den 10. November 2019.

Vorgeschichte

Im November 2014 fand die Sicherheits-Verbundübung 2019 SVU 14 statt. Das Szenario war ein totaler Stromausfall während Tagen verbunden mit einer Pandemie. Zu diesem Anlass fand auf dem 80-m-Band eine kleine Notfunkübung mit einer Leitstelle in Bern statt. Im Schlussbericht des Bundes wurde die USKA wie folgt erwähnt:

8.2 Erkenntnisse
Von den untersuchten Systemen genügen nur diese den Anforderungen, welche für den Stromausfall oder die Strommangellage vorbereitet sind. Dies sind im Bereich:

Führung und Kommunikation:
Bernradio, FIS Heer, Notfunk EDA, Festnetz für Telefonie (Abschaffung 2016) und POLYCOM

Alarmierung und Kommunikation: 
POLYALERT und POLYINFORM (IBBK-Radio)

Netze und Technologien: 
Führungsnetz Schweiz, Strombranche Datennetz (intern). Strombrache Telefonnetz (intern), USKA, SIKOM SVS (sofern vorhanden)

Weiter waren im Anhang folgende Empfehlungen zu lesen:

Empfehlungen
Die Prozesse müssen vor der Krise geplant werden. Der Status der USKA sollte offizialisiert werde, falls sie als Krisenpartnerin des BORS aufgenommen würde (Personensicherheitsprüfung, Rechte, Pflichten). Die USKA kann im Notfall gute Dienste leisten. Dafür sollte sie aber besser bekannt gemacht werden. Eine engere Zusammenarbeit an der Front (Kanton, Gemeinde, Dritte) sollte gepflegt werden.

Dieses Jahr findet wieder eine Sicherheits-Verbundübung SVU 19 statt. Zwar geht es dieses Mal um Terroranschläge (siehe Link Sicherheitsverbundsübung SVU) und weniger um technische Aspekte wie Strom und Kommunikation. Gleichwohl möchte der USKA-Vorstand die Übung zum Anlass nehmen, wieder eine Notfunkübung durchzuführen.

Grundidee zum Notfunk-Contest HB-EmCon-19

Im Gegensatz zur Übung von 2014 möchten wir diese Mal nicht nur Verbindungen von Aussenstandorten nach Bern testen, sondern möglichst alle Verbindungsmöglichkeiten innerhalb er Schweiz. Erfahrungen aus Notfunkübungen für die Kantone haben auch gezeigt, dass unser landesweites Relais-Netz mindestens in den ersten Stunden der Mobilisierung eine sehr wichtige Rolle spielt. Die meisten Relais verfügen über eine Stromversorgungs-Autonomie von einem halben bis mehrere Tage.

Um der Sache eine sportliche Note zu verleihen wollen wir die Übung als Contest durchführen. Als Meldungsaustausch verwenden wir die Postleitzahl des Standorts der Station. Dadurch lässt sich anschliessend auch eine Auswertung machen, von wo bis wo mit welchen Mitteln Verbindungen möglich sind.

In Bern und Prangins werden KW-Leitstellen eingerichtet.

Zeitpunkt und Dauer

Der HB-EmCon findet am Sonntag 10. November 2019 statt.
Dauer: Vormittag 09:00h bis 12:00h und Nachmittag 14:00h bis 17:00h

Contest-Regeln HB-EmCon

  • Die Station muss unabhängig von Stromnetz betrieben werden, also ab Batterie, ab Generator oder aus dem Auto
  • Frequenzen: Zugelassen sind…
    • KW: 80 m (± 3.650 MHz) 40 m (± 7.150 MHz) und 10 m 28.500 MHz
    • VHF (2 m) und UHF 70 cm) Band, via Relais oder direkt Es sind keine digitalen Betriebsarten wie DRM, C4FM oder D-Star zulässig
  • Betriebsart: KW → SSB; VHF und UHF → FM oder SSB wenn direkt.
  • Als Meldungsaustausch wird die Postleitzahl des eigenen Standorts übermittelt.
  • Sendeleistung: KW 100 Watt PEP; VHF und UHF 50 Watt max.

Bewertung

  • Jede VHF/UHF Verbindung ergibt einen Punkt, unabhängig ob die Verbindung via ein Relais oder direkt stattfindet.
  • Jedes KW-QSO ergibt 2 Punkte
  • Eine KW-Verbindung auf 80 m und 40 m mit der Leitstelle in Bern oder Prangins ergibt 5 Punkte
  • Jede gearbeitete Postleitzahl pro Band ergibt einen Multiplikator-Punkt (3 KW-Bänder, 2 m und 70 cm Band)
  • Das Endresultat ist die Multiplikation der QSO-Punktzahl mit dem Total der Multiplikatoren
  • Für die HB9er und die HB3er werden getrennte Ranglisten geführt, weil HB3er das 40-m-Band nicht nutzen dürfen.
  • Es zählen nur Verbindungen innerhalb der Schweiz

Weitere Regeln

  • Eine Station darf ein Relais nur während 5 Minuten alleine zum CQ-Rufen benutzen. Dann muss sie auf ein anderes Relais oder auf KW wechseln. Wir wollen damit erreichen, dass möglichst viele OM das gleiche Relais nutzen können. Es ist jedoch immer erlaubt, einer rufenden Station zu antworten. Das gleiche Relais darf erst wieder nach 60 Min. zum CQ-Rufen verwendet werden.
  • Es dürfen nirgends Internet oder sonstige nicht-amateurfunkmässigen Verbindungsmittel verwendet werden.
  • Die Contest-Station darf nur von einem Standort (nur eine Postleitzahl) aus arbeiten.

Stations-Standort

Notfunk-Stationen machen natürlich nur Sinn, wenn sie in Agglomerationen stationiert sind, d.h. in der Nähe der Bevölkerung. Das kann am eigenen Wohnort sein, oder noch besser an einer zentralen Stelle in einer Gemeinde wie z.B. bei einem Schulhaus. Keinen Sinn macht es, an einen DX-Funkstandort auf einer Anhöhe zu gehen, weitab von der Bevölkerung. Es geht ja um Verbindungen innerhalb der Schweiz und nicht darum, möglichst viele weit entfernte DX-Stationen zu erreichen. Aufwändige Richtantennen mit hohem Gewinn bringen keine Vorteile. Drahtantennen auf KW oder die üblichen VHF/UHF Vertikal-Rundstrahlantennen sollten genügen. Bestehende Antennen dürfen natürlich verwendet werden.

Logführung und Log-Einreichung

Für die Erfassung der Verbindungen werden wir rechtzeitig ein Excel-Programm auf der USKA-Homepage zur Verfügung stellen. Wer ein eigenes Logprogram entsprechend anpassen und verwenden möchte, kann das tun. Folgendes ist zu berücksichtigen:

  • im «Send»-Feld ist der Rapport 59 (oder 5X für einen genaueren Rapport) und als Nummer die eigene vierstellige Postleitzahl einzutragen.
  • im «Received»-Feld ist der Emfangsrapport 59 (oder 5X für einen genaueren Rapport) und als Nummer die vierstellige Postleitzahl derGegenstation einzugeben.
  • bei VHF/UHF Verbindungen ist das verwendete Relais im Feld «Comment / Bemerkungen» einzugeben Bei Direkt-Verbindungen wird «direkt» eingetragen.
  • das eingereichte Datenformat muss ADIF sein.

Das Log ist elektronisch einzureichen. Die Mail-Adresse lautet: hb-emcon@uska.ch

Eingabeschluss: Dienstag 19. November 2019

Betriebsfrequenzen

Um bei Direktverbindungen die Chance zu erhöhen, eine entsprechende Gegenstation zu finden, werden folgende Frequenzbänder empfohlen:

KW

80 m: 3635 – 3685 kHz

40 m: 7060 – 7110 kHZ

10 m: 28400 – 28450 kHz

VHF / UHF

Es sollen die auf diesen Bändern üblichen Anruffrequenzen verwendet werden, d.h.

2 m: SSB: 144.300 MHz / FM: 145.500 MHz

70 cm: SSB: 432.200 MHz / FM: 433.500 MHz

Wenn belegt, soll auf Frequenzen gleich oberhalb oder unterhalb der Anruffrequenz ausgewichen werden.

Relais-Verfügbarkeit

Wir sind uns bewusst, dass vor allem am Sonntagmorgen verschiedene regelmässige Runden auf den Relais stattfinden. Wir bitten die Teilnehmer dieser Runden um Verständnis, dass an diesem 10. Nov. die Relais durch den Contest belegt sein könnten. Idealerweise können diese Runden für den Austausch von Contest-Rapporten verwendet werden.

Leitstellen auf Kurzwellen

Die Leitstelle in Bern wird während des Contests mit dem Rufzeichen HB9SVU auf 80 m und 40 m in der Luft sein, und jene in Prangins mit dem Rufzeichen HB9PC (Protection Civile). Verbindungen mit diesen zwei Stationen zählen 5 Punkte. Die übrigen KW-Verbindungen zählen 2 Punkte.

Stationsbesetzung

Wegen der kurzen Contest-Dauer gibt es keine Unterscheidung zwischen Single- oder Multi-Operator Stationen. Es kann beliebig zwischen Betrieb auf KW- oder VHF/UHF abgewechselt werden. Es darf jedoch gleichzeitig immer nur eine der Stationen auf Sendung sein.

Ich hoffe, damit die wichtigsten Fragen geklärt zu haben. Für weitere Fragen stehe ich via E-Mail-Adresse hb9alh@uska.ch gerne zur Verfügung.

Ich wünsche allen Teilnehmern viel Erfolg beim ersten HB-EmCon Contest.

Achtung !

Wir bitten alle OM die Erfahrung mit PACTOR oder VARA auf KW haben, und daran interessiert sind anlässlich der SVU19 Versuchsverbindungen zu machen, sich bei Bernard Wehrli zu melden (hb9alh@uska.ch). Danke.

Dokumente

Link Sicherheitsverbundsübung SVU 19: https://www.vbs.admin.ch/de/themen/sicherheitspolitik/sicherheitsverbundsuebung-2019.html