Erstellt am: 22. November 2019

Zuletzt aktualisiert am: 14. Oktober 2021

Schweiz-weiter Notfunk funktioniert

Die Tage vom 10. bis 12. November 2019 haben den Notfunk einen entscheidenden Schritt weitergebracht.  Eine sichere flächendeckende Not-Kommunikation über die ganze Schweiz durch Funkamateure ist möglich.

Auslöser für die umfangreiche Notfunk-Verbindungsübung war die Sicherheits-Verbunds-Übung SVU 19 des Bundes. Es ging darum das Zusammenspiel zwischen Bund und Kantonen bei einer lang­anhaltenden terroristischen Bedrohung zu überprüfen und einzuüben.

Die USKA hat zu diesem Anlass drei verschiedene Funk-Aktivitäten durchgeführt.

Am Sonntag den 10. November fand erstmalig ein Schweiz-weiter kurzer Notfunk-Contest auf KW und VHF/UHF statt. Das Novum dabei war, dass auch Verbindungen über FM-Repeater erlaubt waren. Wir haben in der Schweiz über 500 Repeater. Einige sind so hoch auf den Bergen installiert, dass sie einen Grossteil der Schweiz abdecken. Als Informations­austausch musste die Postleitzahl des Standorts der eigenen Station übermittelt werden.

Am Montag ging es darum, die Schweiz-weite Übertragung von Bildern und Daten via Winlink zu erproben. Hauptbeteiligte waren die drei Kantons-Standorte Zug, Schwyz und Freiburg. Weitere 16 freiwillige Teilnehmer bewiesen, dass auch Datenübertragung über die ganze Schweiz auf Kurzwelle möglich ist.

Am Dienstag war das Ziel, Sprechfunk-Verbindungen für Behörden-Mitglieder von den drei Kantonsstandorten zur Leitstelle in Bern sicher zu stellen. «In Krisen Köpfe kennen» ist in Notsituationen äusserst wichtig. Das heisst, dass beispielsweise ein Verantwortlicher beim Kanton seinen Gesprächspartner auf der anderen Seite, z.B. von der nationalen Alarmzentrale NAZ, an seiner Stimme wieder-erkennen will.

Auch hier haben über 20 zusätzliche freiwillige Stationen, insbesondere aus Randregionen der Schweiz, Verbindung mit der Leitstelle in Bern aufgenommen. Bei Beginn um 09:00h morgens entstand ein regelrechtes Pile-up, und dies in Gegenwart des Übungsleiters der SVU 19, des ehemaligen Regierungsrates von Bern, Herrn Hans-Jürg Käser.

Nun liegt es an den Sektionen, in weiteren Kantonen die Zusammenarbeit zwischen den kantonalen Führungs-Organisationen (KFO’s) und den Funkamateuren aufzubauen, und entsprechende kantonale Notfall-Konzepte auszuarbeiten und einzuüben. Was technisch machbar ist, ist nun bekannt und erprobt.

Ich danke allen Beteiligten für die rege Teilnahme für die Sache des Notfunk’s in der Schweiz. Wir sind einen grossen Schritt weiter gekommen. Wir wissen, was technisch machbar ist, und wir haben das grosse Engagement der Schweizer Funkamateure für die drahtlose Kommunikation in extremen Krisensituationen praktisch demonstriert.

Insbesondere möchte ich der Sektion Thun, die unter der Leitung von Niklaus Blaser, HB9GUJ, eine entsprechende Leitstelle bei der Kaserne Bern aufgebaut und drei Tage lang betrieben hat, für ihren riesigen Einsatz ganz herzlich danken.

Bernard, HB9ALH

Vorstand USKA

Link: Verbindungsübung SVU 19
Link: Contest HB-EmCon-19 (deutsche Version)
Link: Contest HB-EmCon-19 FR (version française)