Es’hail-2 / AMSAT QO-100 -

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Der erste geostationäre Amateurfunksatellit (P4-A) auf Es’hail-2 ist ein Gemeinschaftsprojekt der Qatar Satellite Company (Es’hailSat), der Qatar Amateur Radio Society (QARS) and AMSAT Deutschland (AMSAT-DL).

Informationen zum Transponder QO-100 / Satellit Es’hail-2

QO-100 ist eine Amateurfunknutzlast, welche auf dem Satellit Es’hail-2 als sogenannte «hosted Payload» integriert ist. Es’hail-2 ist ein Telekommunikationssatellit aus Qatar, der eine geostationäre Umlaufbahn mit einer Position auf 26° Ost besitzt. Er wurde am 15. November 2018 gestartet.

Es’hail ist die arabische Bezeichnung für den Stern Canopus.

QO-100 steht für «Qatar-OSCAR 100». OSCAR ist die Kurzform für «Orbiting Satellite Carrying Amateur Radio». Die Zahl 100 ist eine Laufnummer und bedeutet somit, dass es zum Zeitpunkt der erfolgreichen Inbetriebnahme der einhundertste Satellit mit einer anerkannten Amateurfunknutzlast im Orbit ist. Traditionell vergibt die AMSAT eine neue OSCAR-Nummer, sobald ein Satellit die Anforderungen erfüllt.

Die Amateurfunknutzlast besteht aus 2 Transpondern: Ein Schmalbandtransponder für SSB/CW und andere Übertragungsarten, die eine Bandbreite von 2,7kHz nicht überschreiten dürfen. Bei dem zweiten Transponder handelt es sich um einen Breitbandtransponder, der hauptsächlich für digitales Amateurfunkfernsehen im DVB-S2 Format genutzt wird. QO-100 ist nicht nur der erste geostationäre Amateurfunksatellit, sondern auch der erste OSCAR mit einem derartigen DATV-Transponder.

Peter Gülzow DB2OS ist der geistige Vater von QO-100, er hat das Projekt bei einem Vortrag in Doha/Qatar Ende 2012 ins Rollen gebracht und war der Projektleiter für die AMSAT-DL. Gemeinsam mit der Qatar Amateur Radio Society (QARS) und dem Satellitenbetreiber Es’hailSat (Qatar Satellite Company) hat das AMSAT-DL Team die Amateurfunknutzlast unter der Projektbezeichnung AMSAT Phase 4-A spezifiziert und die Designvorgaben gemacht. Phase 4 steht bei der AMSAT für geostationäre Satelliten und «A». weil es sich um den ersten dieser Art handelt.
Die beiden Amateurfunktransponder unterscheiden sich wesentlich von herkömmlichen Fernsehtranspondern und sind damit nicht vergleichbar, allein schon wegen der Amateurfunk-Uplink im 2.4 GHz Bereich und den Antennen am Satelliten, die nicht einzelne Länder, sondern die gesamte sichtbare Erdkugel ausleuchten.

Finanziert wurde die Amateurfunklast, wie auch der gesamte Satellit Es’hail-2, durch die Regierung von Qatar.

Gebaut wurden die Transponder vom Hauptauftragnehmer des gesamten Satelliten, der Mitsubishi Electric Corporation (MELCO) in Japan. Die Experten der AMSAT-DL waren zu allen Phasen beteiligt, bis hin zum kritischen Designreview direkt beim Hersteller in Japan und der offiziellen Inbetriebnahme am 14 Februar 2019.

Es’hail-2 selbst wird von Qatar aus gesteuert. AMSAT-DL hat die für QO-100 erforderlichen Bodenanlagen im Satellite Control Center (SCC) gebaut in Qatar und in Bochum installiert. Eine weitere Backup-Station befindet sich bei der QARS in Doha. Derzeit wird die DATV-Bake von Qatar aus zum Satelliten gesendet, während die LEILA-Baken des NB-Transponders kontinuierlich vom Sitz der AMSAT-DL bei der Sternwarte Bochum gesendet werden. AMSAT-DL steht über ein “rotes Telefon” direkt mit dem Kontrollzentrum in Qatar im Kontakt.

Technische Details

Auf einem 250 kHz breiten Band können dann Funkamateure gleichzeitig in SSB, CW oder schmalbandigen Digitalmodi kommunizieren und experimentieren. Der Uplink erfolgt auf 2.4 GHz, der Downlink im 10 GHz Band.

Frequenzen des narrow band (NB) transponder (Bandbreite 250 kHz)
Uplink	2400.000 – 2400.500 MHz	Polariation RHCP
Downlink	10489.500 – 10490.000 MHz	Polariation vertical

Bandplan

Frequenzen wide band (WB) transponder (Bandbreite 8 MHz)
Uplink	2401.500 – 2409.500 MHz	Polariation RHCP
Downlink	10491.000 – 10499.000 MHz	Polariation horizontal

Sonderbewilligung 13cm Band

In der Schweiz ist ist für den Betrieb von Sendeanlagen auf 2,4 GHz eine Sonderbewilligung der BAKOM erforderlich. Die USKA hat mit dem BAKOM das Verfahren definiert, um die erforderlich Sonderbewilligung zu beantragen. Sie wird allen HB9ern auf Anfrage rasch und unbürokratisch erteilt.

Details wie man die Sonderbewilligung erhält (neue Version 2021!):

Betrieb

Der Satellit Es’hail-2 ist seit 15.11.2018 in Betrieb. Dieser geostationäre Satellit wird 24 Stunden ununterbrochenen Funkbetrieb in ganz Europa und Afrika ermöglichen, von der Ostküste Südamerikas bis zum indischen Subkontinent, von Island bis zu den Inseln im indischen Ozean. Die Antennen können dazu fix ausgerichtet werden, eine Nachführung ist nicht notwendig.

Abdeckung des Satellit

Minimal-Setup für SSB Verbindungen:

RX Antenna

60-90 cm SAT-TV dish

Receiver

LNB with power injector and DVB-T dongle + SDR software (for example SDR#)oder

3 cm LNA with downconverter to 70cm

Transmitter

10W PEP in 60-90 cm dish plus upconverter from 144 MHz

Minimal-Setup für DATV (DVB-S2) Verbindungen: